Frage 64
»Es ist kein Talent, sondern eher eine Eigenschaft: Es fällt mir schwer, ein klares Hierarchiedenken und damit einhergehende Autoritäten zu akzeptieren. Besonders bei Vorgesetzten setze ich ein gewisses Maß an Wissen und Können voraus und wenn das dann nicht erfüllt wird, wird es für mich schwierig. Ich stelle dann von Natur aus gerne Dinge infrage – wieso muss ich jetzt diese bestimmte Tätigkeit machen? Ist das wirklich sinnvoll? Ich hatte diverse Chefs und mit manchen konnte ich die Dinge dann gut ausdiskutieren und anschließend mit dem Ergebnis gut leben und mit manchen ging das eben weniger leicht.
»Die Geduld mit mir selbst. Ich muss das lernen und erarbeiten und darauf achten, die Ungeduld auch mal zurückzustellen. Innerlich bin ich immer noch wahnsinnig ungeduldig, aber ich versuche, es nicht nach außen zu tragen. Es wäre manchmal einfach schöner, wenn ich die Geduld besäße, einen Text ein zweites, drittes oder viertes Mal zu überarbeiten. Ich weiß, dass der Text dann noch besser wäre. Aber dafür fehlt mir einfach auch die Zeit. Früher habe ich an Ansätzen sehr lange gefeilt. Aber jetzt ist es mein Beruf und nicht mehr ausschließlich ein Hobby – Texte müssen schneller fertig werden, es gibt Deadlines. Kleinigkeiten, an denen ich früher ewig lange gewerkelt habe, kommen jetzt manchmal zu kurz. Da mangelt es mir wirklich an der Geduld.
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