Frage 58
»Ich mache mich nonstop klein. Ein Beispiel: Du bekommst ein Kompliment und entweder du relativierst es oder gibst es zurück – unabhängig davon, ob du das Kompliment überhaupt an die Person gerichtet hättest. »Was für ein schöner Mantel!«, »Ach, der ist second hand.« Das passiert im Alltag, ebenso wie im Berufsleben. Wenn Menschen mein Buch kaufen, dann frage ich mich: Warum will das überhaupt jemand lesen? Dieses Kleinmachen würde ich also unglaublich gerne ablegen und zwar, weil es so anstrengend ist. Wenn du kreativ arbeitest, hast du auf der einen Seite diesen unglaublichen Willen, dein Projekt umzusetzen – du kannst es auch nicht nicht machen. Doch dann ist da eben dieser Dämon, der immer wieder sagt, dass du es nicht kannst. Und diesen Dämon habe ich einfach noch nicht überwunden.
»Als ich die Frage gelesen habe, habe ich sofort daran gedacht, dass ich so ungeduldig bin. Auch beim Lernen. Es nervt mich, wenn ich den ganzen Tag lerne und nicht fertig werde. Aber dann habe ich mir eben die anderen Fragen durchgelesen und konnte mich einfach nicht entscheiden. Und da ist mir aufgefallen, dass das auch eine Eigenschaft ist, die ich gerne loswerden würde: Egal bei was, ich kann mich einfach nicht entscheiden. Auch bei Kleinigkeiten, zum Beispiel, wenn wir Essen bestellen. Ich ärgere mich danach immer, dass ich nicht was anderes genommen habe und bereue das sofort. Eigentlich würde ich aber jede Entscheidung bereuen, ich kann es also nur falsch machen.
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