Frage 19
»2015, November, El Palmar, Spanien: Da bin ich das erste mal gesurft, das war eine unfassbare Erfahrung. Ich mag daran die stetige und ständige Veränderung. Das Meer ist nicht zu kontrollieren und daher nicht vorhersehbar. Die Natur zeigt hier deutlich, wer das Sagen hat und dadurch übe ich mich in Demut. Ich muss mich nach dem Meer richten, nach seinen Bedingungen. Wenn ich am Meer bin, bin ich sofort glücklich, dann ist der Blick auf das Meer mehr als genug. Mein Kopf kommt dann zur Ruhe. Ich achte mehr auf meinen Körper, übe, bin disziplinierter. Nach dem Surfen bin ich körperlich glücklich erschöpft.
»Gerade hier und jetzt. In Portugal, auf einer Klippe, mit dem Blick auf den atlantischen Ozean. Vor uns die Wellen, über uns die Möwen. Auch wenn es sehr nach Klischee klingt, ich finde es wunderschön. Eigentlich finde ich die Vorstellung furchtbar, seinen Urlaub immer wieder am selben Ort zu verbringen. Aber ich bin jetzt zum zweiten Mal hier in der Algarve, und ich glaube, es wird nicht das letzte Mal gewesen sein. Hier gibt es alles, was ich brauche und mir auf Reisen wünsche: Sonne, eine schöne Landschaft, Wellen zum Surfen und Angucken, leckeres Essen … gegrillte Sardinen.
»Grundsätzlich glaube ich an Schicksal und Fügungen. Deswegen habe ich oft das Gefühl, dass vieles vorherbestimmt ist und dann genau so kommen sollte, wie es dann auch kam. Bisher hatte ich schon oft das Gefühl, dass Dinge passieren, die ich gar nicht so sehr forciert habe. Dennoch fügen sie sich dann aber sehr passend in das Gesamte ein. Dann denke ich mir: Jetzt warst du wieder zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Während meines Studiums zog ich zum Beispiel in eine Wohngemeinschaft und verliebte mich in meinen Mitbewohner und heute ist er der Mann an meiner Seite. Auch bei meiner Selbstständigkeit merke ich oft, dass sich Dinge für mich zum Positiven fügen und oft genau dann erscheinen, wenn ich sie gut gebrauchen kann. Kurz: Ich bin ein Fan des Zufalls. Das liegt natürlich auch daran, dass ich viele Interessen habe, flexibel bin und offen für neue Projekte. Ich sehe eine Chance, ergreife sie und denke dann: Mensch, das hat genau jetzt gut gepasst. Viel wichtiger als die konkrete Antwort auf die Frage ist doch also die Einstellung dazu. Manchmal muss man einfach darauf vertrauen, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein und fest daran glauben, dass sich irgendwann alles zum Besten fügt.
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